Dienstag, 3. Mai 2016

Coming home

Nun sind wir zwar schon ein paar Tage Zuhause, dennoch möchte ich gern noch ein paar abschließende Worte loswerden.

An erster Stelle kurz zum Heimflug: er war im Endeffekt kürzer als erwartet und ich hab sogar ein bisschen Schlaf bekommen. Es war recht lustig, denn es hat sich Frühstück mit Abendessen abgewechselt, dir Tage bzw Nächte dazwischen waren nicht besonders lang. In Los Angeles umzusteigen war ein ziemlich Unfug. Einmal abgesehen davon dass wir ein Visum beantragen mussten um für eineinhalb Stunden am Flughafen warten zu dürfen, mussten wir uns auch ewig beim Zoll anstellen, damit sämtliche Fingerabdrücke aufgezeichnet werden konnten. Danach wurden wie durch Hintergänge zur Security geleitet, wo wir wieder ewig stehen mussten. Da hatten wir noch 5 Minuten bis zum offiziellen Boarding. Es waren aber immer und überall Stewardessen von Air New zealand anwesend, die nach uns geschaut haben und uns versichert hatten, dass das Flugzeug nicht ohne uns starten wird. Der Rest des Fluges verlief problemlos.

Am Flughafen wartete schon ein kleines Empfangskomittee und wir freuten uns riesigst. Ich bin auch sehr froh, dass ich diesmal keinen jetlag habe, nur an diese Schnelllebigkeit und Hektik hier muss ich mich noch ein bisschen gewöhnen.


Abschließend und zusammenfassend kann ich über diese Reise nur sagen, dass ich keine Sekunde bereue! Es war eine wunderschöne Erfahrung, die ich nur jedem weiterempfehlen kann. Ich bin oft über mich hinausgewachsen und habe viel Neues gelernt über eine andere Kultur und Lebensweise/-einstellung, aber auch über die Eigene. Wiedereinmal habe ich gelernt die einfachen Dinge im Leben zu schätzen und zu wissen, dass es uns chok verdammt gut geht! Ich glaube von solchen und anderen Kentnissen werde ich noch lange profitieren. 

Wir haben so viele schöne Dinge gesehen, Sonnenaufgänge, malerische Bergpanoramen, wilde Küsten und paradiesische Strände.  Wir haben so viele kribbelnde Momente erlebt, der Sprung von der Brücke, Hotpools nach einer Wanderung (inkl. Bergpanoramaaussicht), das erste Mal auf einem Surfbrett stehen, durchnässt und kalt Essen kochen und und und.

Es gibt kein Wort mit dem ich diese Zeit beschreiben könnte...

Vielleicht mit "Sweet as"!!

Sonntag, 24. April 2016

Die weißen Riesen der Insel

Ein paar Tage haben wir nun bei den höchsten Gipfeln Neuseelands verbracht. Das "Hostel" ist eigentlich eher ein Hotel, das auch Vierbettzimmer an Backpacker vergibt und eine Gemeinschaftsküche anbietet. So hatten wir einen kleinen Balkon und ein eigenes Bad im Zimmer.

Gleich nach der Ankunft haben wir uns auf einem kleinen Spaziergang durch den Ort das Museum im Visitor Center angeschaut. Dort wird über die ersten Besteigungen Mount Cooks berichtet und über den Nationalpark informiert. Im Anschluss haben wir uns den Sonnenuntergang auf einem kleinen Aussichtspunkt angeschaut.

Am nächsten Morgen stand ich mit der Sonne auf und versuchte mich ein wenig am Berglaufen. Beim steilsten Stück wandelte sich mein joggen zu flottem gehen, aber der Sonnenaufgang, der die Spitze von Mount Cook rot verfärbte war wirklich schön und hat mir neue Kraft für den Retourweg gegeben. Nach dem Frühstück haben wir uns zwei Räder ausgeborgt und sind damit zuerst ins Tasman Valley gefahren und danach ins Hooker Valley. Im ersteren Tal gab es Gletscherseen zu bewundern. Leider sind diese heute nicht mehr blau wie vor ein paar Jahren noch, denn die Gletscher wandern dramatisch zurück. Im Größten schwimmen aber nach wie vor noch Eisberge im Wasser, das war recht cool anzusehen. Im anderen Tal machten wir eine dreistündige Wanderung über Hängebrücken und durch seltsame alpine Vegetation bis an den Fuß des Hooker Gletschers, der vom Mount Cook hinab reicht.

Am darauffolgenden Tag machten wir uns auf den Weg zur Müller Hut, eine der berühmtesten Hütten hier im Nationalpark. Wir mussten uns für diese Unternehmung sogar beim DOC (Department of Conservation) an- und abmelden, damit unsere Sicherheit am Berg gewährleistet werden kann und wir im Notfall sofort gesucht werden. Vor dem Aufstieg machten wir noch einen Abstecher zum Kea-Point, einem kleinen Aussichtspunkt. Die erste Hälfte des Aufstiegs war ziemlich schirch und öd. Wir mussten über 700 breite geschotterte Stufen steigen, ich bin mir vorgekommen, als würde ich auf einen Glockenturm marschieren statt auf einen Berg zu wandern - tja das kommt eben vom Massentourismus! Gottseidank machte die zweite Hälfte dann umso mehr Spaß, denn hier ging es dann auf natürlichen Wegen weiter. Zuerst stiegen wir über gröbere Steine und Gras, bevor wir dann über Felsen kraxelten und über ein kleines Geröllfeld auch schon den Kamm erreichten. Dort machten wir noch eine kleine gemütliche Pause, ließen uns sonnen und aßen mit Aussicht auf die weißen Berge unsere Nüsse. Danach war es auch nicht mehr weit bis zur Hütte. Sie stand in Mitten einer eigenartigen rötlichen Steinwüste, ich fühlte mich ein bisschen wie am Mars. Der Hütte selbst war knallrot und recht groß. Wir suchten uns einen Schlafplatz und machten uns dann in der tiefstehenden Sonne auf den Gipfel des "kleinsten" Berges des Nationalparks. Hier gab es nicht wirklich einen Weg, also suchten wir uns einen, was damit endete, dass wir mehr kletterten als wanderten. Von oben hatte man eine tolle Aussicht auf die umliegenden Riesen, das Tal, den hellblauen See Pukaki in der Ferne und die Gletscherzungen und Wasserfälle an den Felswänden. Die langsam untergehende Sonne tauchte alles in ein sanftes dunkles Gelb. Immer wieder grollten Lawinen an den gegenüberliegenden Bergen hinunter. Einfach herrlich dieses Gefühl hier oben!
Den Rest vom Sonnenuntergang und auch den aufgehenden Mond sahen wir uns dann vom Balkon der Hütte aus an. Leider war es wieder eine helle Nacht und wir bekamen nicht besonders viele Sterne zu sehen.

Am nächsten Morgen sahen wir der Sonne auch wieder beim Aufgehen zu, wie sie langsam die ganzen Bergspitzen in orangerotes Licht tauchte. Nach einem wärmendem Frühstück machten wir uns an den Abstieg. Der ging ziemlich schnell und wir saßen schon zu Mittag in dem kleinen (einzigen) Café und ich gönnte mir ein Gläschen Wein zu den restlichen Nüssen. Danach wartete eine heiße Badewanne auf uns - was für ein Luxus!

Leider regnete es an unserem letzten Tag hier. Wir dachten schon, dass uns ziemlich langweilig werden würde, doch im Endeffekt war der Tag um ehe wir uns versahen. Wir gingen ins Edmund Hillary Museum/Alpine Center. Dort war einiges zu neuseeländischen Bergsteiglegenden ausgestellt, vom ersten Mensch am Mount Everest bis hin zur ersten weiblichen Mountainguide. Mit unserem Ticket konnten wir uns außerdem alle Filme im Kino und sämtliche Vorführungen im Planetarium ansehen! So sahen wir einen Film über Mount Cook, eine Dokumentation über die Besteigung des Mount Everest von Sir Edmund Hillary und ein paar Shows im Planetarium darunter eine über schwarze Löcher, die wir besonders interessant fanden! Es war echt spannend das alles zu erfahren und die Geschichten motivierten zum selber Bergsteigen. Als wir wieder nach draußen gingen, hatte es aufgehört zu regnen und wir machten noch einen eher kleineren Bushwalk.

Auf mich hatten die hohen, weißen Spitzen der majestätischen Berge schon immer eine prickelnde Anziehungskraft, weshalb ich mich hier ziemlich wohlgefühlt hab. Es war auf jeden Fall ein tolles letztes Highlight unserer Reise!

Sonntag, 17. April 2016

Steampunk und Pinguine im viktorianischen Stil

Die vergangen paar Tage haben wir in dem kleinen, netten Städtchen Oamaru verbracht. Eigentlich hatten wir uns nicht besonders viel erwartet und waren somit positiv überrascht. Es gibt viele Gebäude hier, die im viktorianischen Stil errichtet wurden und uns so ein bisschen an Europa erinnern. Wir waren hier in einem wirklich lieben und kleinen Hostel. Zumeist waren wir nur zu viert oder fünft in dem kleinen Einfamilienhaus, also war es wirklich gemütlich.

Gleich nach der Ankunft hat uns die selbsternannte "Campmom" (die Besitzerin) mit dem Auto durch den Ort geführt und uns gezeigt wo man am Abend am Besten die Pinguine sehen kann, wenn sie auf ihrem nächtlichen Spaziergang vom Meer zu den Nestern watscheln. Leider hatten wir an dem Abend kein Glück.

Am nächsten Morgen weckte und die Sonne und das Wetter war wunderschön! Wir nutzen die Wärme und wuschen zum gottseidank letzten Mal all unsere Wäsche. Währenddessen führte uns Sophia, die eigentlich gar nicht so weit weg von Wien wohnt, zu einem coolen Lookout-Point, von dem aus man die ganze Stadt sehen konnte. Nachdem wir uns wie kleine Kinder auf dem Spielplatz ausgetobt hatten, bekamen wir im Park gratis Burger (die waren sogar richtig gut). Im Anschluss daran schlenderten wir noch durch die Gärten und die netten kleinen Straßen der Altstadt. Es gibt hier viele kreative Leute, die Ihre Werke verkaufen und viele Secondhand-Buchläden. Einer davon hat mir besonders gut gefallen. Dort gibt es ausnahmslos nur Bücher zu den Themen Exploring, Antarktis, Reisen, Mountaineering, Klettern und ähnliches - genau mein Ding! Außerdem steht dort ein richtig großes cooles Schiff drinnen.

Am späten Nachmittag besuchten wir das Steampunk headquarter. Steampunk ist eine Kunstrichtung/literarische Strömung/kulturelle Bewegung, die moderne technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters verknüpft. Also ein Haufen cooler Schrott mit neuartigen Gadgets und Funktionen, der nur mit "Steam" also Damp betrieben wird. Für 5$ konnten wir dort ins Museum gehen und ein paar Sachen ausprobieren. Am besten hat mir ein Raum gefallen, der "The Portal" genannt wurde. Da War der gesamte Raum mit Spiegeln ausgekleidet und es hingen Lichterketten von der Decke. Zu entspannender Musik haben diese Lichter die Farbe gewechselt und man ist sich vorgekommen wie in einem bunten Sternenmeer.

Nach dem Abendessen machten wir uns warm angezogen und mit Taschenlampen ausgestattet auf die Suche nach den kleinen putzigen Pinguinen. Schon gleich nach den ersten paar Schritten am Meer fanden wir welche. Sie sind wirklich putzig wenn sie so umherwatscheln!
Wieder zurück im Hostel sahen wir uns mit den anderen Mädls "Mama Mia" an, ein richtig gemütlicher Abend!

Heute ist das Wetter leider ziemlich schirch - es nieselte durchgehend und ist recht kalt. Nach einem kleinen Besuch beim Markt, haben wir uns wieder in Hostel gechillt. Das hat den Vorteil, dass wir nun bis zum Heimflug alles gebucht haben.

Generell kann ich Oamaru nur empfehlen, vor allem wenn man mal wieder hübsche Gebäude sehen möchte, kreative Menschen mag oder auf Steampunk steht.

Samstag, 16. April 2016

Steampunk und Pinguine im viktorianischen Stil

Die vergangen paar Tage haben wir in dem kleinen, netten Städtchen Oamaru verbracht. Eigentlich hatten wir uns nicht besonders viel erwartet und waren somit positiv überrascht. Es gibt viele Gebäude hier, die im viktorianischen Stil errichtet wurden und uns so ein bisschen an Europa erinnern. Wir waren hier in einem wirklich lieben und kleinen Hostel. Zumeist waren wir nur zu viert oder fünft in dem kleinen Einfamilienhaus, also war es wirklich gemütlich.

Gleich nach der Ankunft hat uns die selbsternannte "Campmom" (die Besitzerin) mit dem Auto durch den Ort geführt und uns gezeigt wo man am Abend am Besten die Pinguine sehen kann, wenn sie auf ihrem nächtlichen Spaziergang vom Meer zu den Nestern watscheln. Leider hatten wir an dem Abend kein Glück.

Am nächsten Morgen weckte und die Sonne und das Wetter war wunderschön! Wir nutzen die Wärme und wuschen zum gottseidank letzten Mal all unsere Wäsche. Währenddessen führte uns Sophia, die eigentlich gar nicht so weit weg von Wien wohnt, zu einem coolen Lookout-Point, von dem aus man die ganze Stadt sehen konnte. Nachdem wir uns wie kleine Kinder auf dem Spielplatz ausgetobt hatten, bekamen wir im Park gratis Burger (die waren sogar richtig gut). Im Anschluss daran schlenderten wir noch durch die Gärten und die netten kleinen Straßen der Altstadt. Es gibt hier viele kreative Leute, die Ihre Werke verkaufen und viele Secondhand-Buchläden. Einer davon hat mir besonders gut gefallen. Dort gibt es ausnahmslos nur Bücher zu den Themen Exploring, Antarktis, Reisen, Mountaineering, Klettern und ähnliches - genau mein Ding! Außerdem steht dort ein richtig großes cooles Schiff drinnen.

Am späten Nachmittag besuchten wir das Steampunk headquarter. Steampunk ist eine Kunstrichtung/literarische Strömung/kulturelle Bewegung, die moderne technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters verknüpft. Also ein Haufen cooler Schrott mit neuartigen Gadgets und Funktionen, der nur mit "Steam" also Damp betrieben wird. Für 5$ konnten wir dort ins Museum gehen und ein paar Sachen ausprobieren. Am besten hat mir ein Raum gefallen, der "The Portal" genannt wurde. Da War der gesamte Raum mit Spiegeln ausgekleidet und es hingen Lichterketten von der Decke. Zu entspannender Musik haben diese Lichter die Farbe gewechselt und man ist sich vorgekommen wie in einem bunten Sternenmeer.

Nach dem Abendessen machten wir uns warm angezogen und mit Taschenlampen ausgestattet auf die Suche nach den kleinen putzigen Pinguinen. Schon gleich nach den ersten paar Schritten am Meer fanden wir welche. Sie sind wirklich putzig wenn sie so umherwatscheln!
Wieder zurück im Hostel sahen wir uns mit den anderen Mädls "Mama Mia" an, ein richtig gemütlicher Abend!

Heute ist das Wetter leider ziemlich schirch - es nieselte durchgehend und ist recht kalt. Nach einem kleinen Besuch beim Markt, haben wir uns wieder in Hostel gechillt. Das hat den Vorteil, dass wir nun bis zum Heimflug alles gebucht haben.

Generell kann ich Oamaru nur empfehlen, vor allem wenn man mal wieder hübsche Gebäude sehen möchte, kreative Menschen mag oder auf Steampunk steht.

Dienstag, 12. April 2016

Schottische Gebäude, Schokolade, Bier und Sternenkunde

Dunedin ist eine der schönsten "Groß-"städte Neuseelands. Hier gibt es richtig alte Gebäude, die alle sehr schottisch angehaucht sind. So haben wir uns heute zum Beispiel die erste Kirche Neuseelands angeschaut. Auch der Bahnhof ist ein wunderschönes Gebäude, in der unter anderem auch eine Fotogallerie mit einer Ausstellung zum bolivischen Carneval ist.

Im Anschluss an das Sightseeing sind wir in die Cadbury World gegangen. Um 5$ haben wir ein paar Schokoladenkostproben bekommen und konnten uns das Museum anschauen. Das war richtig nett gemacht. Mit einem tollen Ohrwurm alter Werbungen haben wir uns danach noch in das Café dort gesetzt und eine extrem gute Trinkschokolade getrunken.

Mit verpickten Mägen sind wir weiter durch die Straßen gebummelt bis wir an den Kampus der alten Universität kamen. Dort haben wir netter Weise gratis Würstel bekommen! Das Hauptgebäude ist wirklich schön vor allem, da sich die Bäume davor schon herbstlich verfärben.

Da unsere Wissbegierde nun angeregt war sind wir sogleich weiter ins Museum gegangen. Dort haben wir uns ein paar Ausstellungen zu Polynesien, neuseeländischen Schiffen, Tieren etc. angeschaut. Das Highlight für mich war dann aber der Besuch im Planetarium. Hier haben wir zuerst etwas über den südlichen Nachthimmel erfahren, welche Sternenbilder zu finden sind und wie man mithilfe des Southern Cross navigieren kann. Danach nahmen wir an einer Reise durch unsere Galaxie teil, wo wir interessantes über alle Planeten und ihre Monde erfuhren. Über Supernovas, schwarze Löcher und Sternschnuppen bis hin zu dunkler Materie wurde alles erklärt und zur Schau gestellt. Eine "mindblowing experience".

Auf dem Rückweg ins Hostel sind wir noch in ein großes, schönes Buchgeschäft gefallen und haben dort durchgestöbert, bis sie geschlossen hatten.

Am zweiten Tag haben wir uns die wunderschön herbstlichen, botanischen Gärten angeschaut und die Enten dort gefüttert. Von da aus sind wir dann auch zur steilsten Straße der Welt gegangen.
Nach einem netten Besuch im Café haben wir an einer Führung durch eine der ältesten Bierbrauereien Neuseelands gemacht. Die war richtig gut und ich hab viel Neues gehört, obwohl es nicht die erste Tour durch eine Brauerei war. Der Schmeh des Guides und die guten Geschichten aus der alten Zeit haben das Besondere ausgemacht. Zum Schluss durften wir uns selber unsere Kostproben zapfen!

An unserem letzten Tag in Dunedin haben wir die herbstliche Sonne nocheinmal richtig genossen und sind am Strand spazieren gegangen. Nach einem guten Lunch mit Surfer-Flair sind wir noch spontan ins älteste Kino Neuseelands gegangen.

Ich fand es waren ein paar tolle Tage und Dunedin hat eine Menge zu bieten!

Montag, 11. April 2016

Wwoofen in Invercargill

Zwei Wochen haben wir wieder bei einer neuseeländischen Familie verbracht. Zusammen mit zwei mittlerweile guten Freunden haben wir uns dort um den Haushalt, den Gemüsegarten, die zwei kleinen Söhne (1 und 3 Jahre alt) und den angrenzenden Wald gekümmert. Es war echt schön mal wieder ein richtiges Zuhause zu haben, wenn auch nur für kurze Zeit. 

Über Ostern ist die Familie auf Stewart Island geflogen und wir haben uns um den Hund und das Haus gekümmert. Neuseeländer sind nicht gerade die ordentlichsten Menschen und in einem Haus mit kleinen Kindern schaut es schnell einmal aus, also haben wir die Zeit genutzt und picobello aufgeräumt. Wir haben uns supergutes Brot und zu Ostern sogar einen Kärntner Reindling gebacken. Am Ostersonntag haben wir uns gegenseitig Geschenke versteckt und ein richtig gutes Frühstück mit Ei und Speck gemacht. 

Kathrin und ich durften sogar zweimal mit Craig auf die Jagd gehen das war spannend und abenteuerlich! Beim zweiten Mal haben wir sogar eine Hirschkuh geschossen, leider wurde sie nur verletzt und ist uns entkommen. Trotzdem war es eine interessante Erfahrung! 

An einem anderen Tag mussten wir die Lämmer auf eine andere Weide treiben, da sie geschert wurden. Dabei durften wir dann auch zuschauen und helfen. Im Anschluss daran mussten wir dann die Lämmer mit Vitaminen und Medizin gegen Würmer füttern, das war gar nicht so einfach da sie eine Heidenangst hatten und einfach nicht stillhalten wollten. 

Ich finde es jedesmal wieder spannend und interessant den Lebensstil einer neuseeländischen Familie kennenzulernen. So erfährt man auch viel über die Kultur und die Eigenheiten des Landes und der Leute. Jane hat uns beispielsweise einmal typisch neuseeländische Pavlova (Eischneekuchen) gemacht und wir haben Reisegeschichten ausgetauscht. 

So war es wiedereinmal eine tolle Erfahrung und zwei Wochen die rasend schnell vorüber waren. 

Gatschpartie auf Stewart Island

Stewart Island ist die drittgrößte Insel Neuseelands (wenn man Nord- und Südinsel auch mitberechnet) und bekannt für seine Naturbelassenheit und die tierische Vielfalt. Nur sehr wenige Neuseeländer waren selbst hier, doch wir haben uns die teure Fährfahrt geleistet und haben 4 Tage wandernd im Nationalpark verbracht.

Bereits die Fahrt mit der Fähre war schön, doch der Wellengang machte so manchen Mägen etwas zu schaffen.

Der erste Wandertag war nur recht kurz, aber das Wetter war traumhaft. Wir wanderten bei strahlendem Sonnenschein durch Regenwald und kamen immer wieder an Buchten und Sandstränden vorbei. Schon nach 3 Stunden erreichten wir die erste Hütte. Sie war sehr nett, doch leider stellte sich heraus, dass es auf diesem Track kein Klopapier gibt, da muss eben mal Zeitung herhalten. (Die gibts zum Feuermachen in den Hütten).

Am Abend hielten wir Ausschau nach Kiwis (die Vögel), doch leider ohne Erfolg, wir konnten nur ihre Rufe in der Ferne hören.

Am nächsten Morgen regnete es. Auch nach dem Frühstück wollte es noch nicht aufhören, also stellten wir uns auf nasse Sachen ein, diesmal erwartet uns ja immerhin eine warme Hütte am anderen Ende. Der Nachteil am Regen hier ist, dass er alles in eine Gatschlandschaft verwandelte. Schon bald waren unsere Füße nass und verdreckt, dieses Gefühl kannten wir ja bereits. Ich konnte dem Ganzen auch Positives abgewinnen, denn Regenwald bei Regen ist noch viel grüner und uriger als bei Sonnenschein. Außerdem fand ich Gatsch schon immer Spaßig. Gesamt hatschten wir an diesem Tag 4einhalb Stunden durch den Dreck. Bei der Hütte angekommen begrüßten uns zwei junge Hutwardens mit Applaus und Pfiffen (wir waren die einzigen Buchungen für die Nacht und sie hatten schon befürchtet, dass bei dem Wetter niemand kommt). Sogleich wurde uns ein Feuer gemacht und wir konnten unsere Sachen zum trocknen aufhängen - viel besser als ein zügiger Shelter und ein nasses Zelt! Als wir alle wieder trocken waren und uns am Feuer wärmten, boten uns die Beiden sogar eine supergute heiße Schokolade an!
Es regnete noch in die Nacht hinein also bekamen wir leider wieder keine Kiwis zu Sehen.

Am nächsten Morgen begrüßte uns die Sonne und wir machten uns hochmotiviert auf den Weg. Der nächste Part war zur Abwechslung einmal kein Great Walk, also nicht für die Masse gemacht, sondern einfach nur ein Weg zu einer kleinen Hütte. Schon gleich am Anfang versanken wir knöcheltief im Gatsch. Ein kurzes Stück machten wir uns noch die Mühe um den Großteil herunzugehen, doch dann waren unsere Füße wieder nass und wir gingen einfach mitten durch. Eine kleine Herausforderung stellten nur die steilen, wurzeldurchsetzten Hügel dar, wo man ganz schön viel herumrutschte. Doch nach dreieinhalb Stunden kamen wir aus dem rutschigen Dikicht auf einen goldenen Sandstrand und sahen an dessen Ende die Hütte. Auf dem Weg dorthin fanden wir die wunderschönen und seltenen Paua Muscheln, die auf der Innenseite in allen Grün- und Blautönen schimmerten.
Die kleine Hütte hatte einen wunderschönen Ausblick so direkt am Strand! Wir machten uns ein nettes warmes Feuer um unsere Schuhe ein wenig zu trocknen, doch da das meiste Holz noch etwas feucht war und der Kamin viel zu klein war,  verwandelten wir alles in eine Räucherbude. Am Ende jedoch konnte man atmen und war warm.

Am nächsten Morgen hatte ich leider ziemliche Bauchschmerzen und bekam mein Frühstück kaum hinunter, gottseidank war das schon der letzte Tag. Bei einem wunderschönen Sonnenaufgang am Strand machten wir uns auf den Weg. Da wir ja nun schon wussten, dass es keinen Sinn hat den Lacken und dem Gatsch auszuweichen, sanken wir diesmal sogar teilweise bis  zum Knie ein. Wieder am Great Walk kamen wir schneller voran und passierten noch ein paar Brücken und schöne Strände. Es war an jenem Tag das weiteste Stück zurückzulegen und wir wanderten 5einhalb Stunden, bis wir endlich die Straße erreichten. Wir freuten uns schon sehr, doch leider lagen noch 5km Straße zwischen und und der Fähre. Wir wanderten also vorbei an Ferienhäusern und Booten. Wir mussten recht fertig ausgesehen haben, denn eine Mutter mit zwei Kindern bot uns am Weg Schoko-Oreos an, über die wir uns sehr freuten! Als wir gerade einen sich ziehenden Berg nach oben stapften, blieb neben uns ein Auto stehen und bot uns an uns mitzunehmen. Hocherfreut stiegen wir ein und sahen uns aus dem Fenster das weite Stück Straße an, das wir noch hätten gehen müssen.

Endlich auf der Fähre schaukelten uns die Wellen alle in ein sanftes Nickerchen.

Wir haben zwar leider keine Kiwis gesehen aber Spaß hatten wir auf diesem Abenteuer trotzdem!